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Mittwoch, 25. Dezember 2013

Der Grund: Nach drei Jahren in der Abwicklung erlischt das Verwaltungsrecht einer Kapitalanlagegesellschaft für einen offenen Immobilienfonds. Sofern zu diesem Zeitpunkt noch nicht für alle Immobilien ein Käufer gefunden wurde, gehen die Objekte auf die jeweilige Depotbank über. Bei diesem Vorgang wiederum fällt Grunderwerbsteuer im In- und Ausland an.

 

Offene Immobilienfonds in der Abwicklung: Jetzt schlägt die Steuerkeule zu

Offene Immobilienfonds in der Abwicklung haben drei Jahre Zeit ihre Immobilien zu verkaufen - dann geht das Sondervermögen an eine Depotbank über. Bitter für die Anleger: Bei diesem Übertrag wird Grunderwerbssteuer fällig. Die ersten zwei Fonds mussten jetzt Millionen zurückstellen.
Erst kamen Anleger nicht mehr aus den Fonds heraus, jetzt werden ihre Anteile an den eingefrorenen Immobilienvermögen noch mit Millionenbeträgen belastet. 

Der Grund: Nach drei Jahren in der Abwicklung erlischt das Verwaltungsrecht einer Kapitalanlagegesellschaft für einen offenen Immobilienfonds. Sofern zu diesem Zeitpunkt noch nicht für alle Immobilien ein Käufer gefunden wurde, gehen die Objekte auf die jeweilige Depotbank über. Bei diesem Vorgang wiederum fällt Grunderwerbsteuer im In- und Ausland an.

Degi Europa und P2 Value stellen Millionenbeträge zurück

Diese Steuerbelastung wurde nun zu ersten Mal bei zwei geschlossenen offenen Immobilienfonds Realität: beim Degi Europa von Aberdeen Asset Management und beim P2 Value von Morgan StanleyReal Estate. 

Wie die "Börsen Zeitung" heute berichtet, wurden beim Degi Europa für künftige Zahlungen an Grunderwerbsteuer Rückstellungen in Höhe von 8 Millionen Euro gebildet. Der Fonds ging zum Monatsanfang mit zehn bisher noch nicht verkauften Immobilien an die Commerzbank über.

Beim P2 Value, der seit Monatsanfang von der Depotbank Caceis verwaltet wird, wurden erst einmal mehr als drei Millionen Euro zurückgelegt. 

Mit dem Hansaimmobilia und dem KanAm US Grundinvest gingen zwar zuvor schon zwei in der Abwicklung befindliche Immobilienfonds an eine Depotbank über. In diesen beiden Fällen wird jedoch keine Grunderwerbsteuer anfallen, da die Fonds bereits sämtliche Immobilien verkauft hatten. 

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Degi International und Axa Immoselect sind 2014 dran

In diesem Jahr werden keine weiteren Immobilienfonds übertragen, 2014 schlägt dann für vier weitere Fonds die Stunde der Wahrheit - mit dabei der Degi International und der Axa Immoselect, bei denen die Auszahlungsquoten laut Ratingagentur Scope aktuell bei gerade einmal 23 beziehungsweise 10 Prozent liegen. 

Die Belastung durch Grunderwerbsteuer beim Übertrag der Immobilien-Sondervermögen wurde von den Fondsgesellschaften offen kommuniziert. So schreibt SEB in einer Broschüre zum Thema Auflösung und Auszahlung des SEB Immoinvest: "Sollten im Zeitpunkt der Übertragung des Sondervermögens weiterhin Immobilien in dem Sondervermögen sein, kann aufgrund der Übertragung auf die Depotbank Grunderwerbsteuer anfallen."

Keine politische Lösung in Sicht

Dennoch dürften diese Steuerzahlungen für viele Anlager überraschend kommen. Der Politik ist das Thema bekannt, eine Lösung ist jedoch nicht in Sicht. Der Fondsverband BVI sagte der "Börsen Zeitung" dazu: "Wir setzen uns im Interesse der Anleger für Änderungen ein." 

82 Milliarden Euro werden aktuell in offenen Immobilien-Publikumsfonds verwaltet. 19 Milliarden Euro stecken laut Immobiliendienstleister DTZ zur Jahresmitte in Fonds, die sich in der Abwicklung befinden

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